Zucchini-Spaghetti alla Carbonara

5. Mai 2015

IMG_0705Im Englischen gibt es diesen wunderbaren Begriff “Comfort-Food”, für den ich leider noch keine passende Übersetzung gefunden habe. Comfort-Food beschreibt dieses wohlig-zufriedene Gefühl, das sich einstellt, sobald man einen Teller davon vor sich bzw. im Bauch hat 😉  Es
rettet uns bei Liebeskummer, nach stressigen Tagen, es beruhigt uns und macht uns nicht nur satt, sondern vor allem glücklich. Meist liegt dies an einer Kombination aus glücklichen (Kindheits-)Erinnerungen, die wir mit diesem Essen verbinden, und einem hohen Anteil von Kohlenhydraten. Beides wärmt und stärkt uns von innen heraus. Und jeder hat da seine eigenen Vorlieben: Omas Hühnersuppe, Mamas Nudelauflauf, Kekse & Milch, ein Riesenstück Schokoladenkuchen… Kaloriengehalt egal, Hauptsache Zufriedenheitsfaktor hoch! Mein persönliches Comfort-Food war viele Jahre lang – haltet euch fest – Spaghetti Carbonara! Jawoll, schön mit feister Sahnesoße und krossem Speck! Puh! Irgendwann hab ich mir das Gericht (in späten Teenagerjahren) aus Gewichtsgründen verkniffen und “später” kam es zunächst wegen des Fleisches und zu guter letzt wegen der Sahne und der Eier nicht mehr in Frage… Und trotzdem, ab und an überkommt mich dieser unbändige Appetit und dann… Ja, und dann als das Mundwasser am Wochenende wirklich arg schlimm war, hab ich kurzerhand nach einer veganen
Variante recherchiert… etwas herum experimentiert… und herausgekommen ist nun dieses fantastische Rezept! Ein dampfender Teller cremiger Pasta, aber mit mehr Geschmack und Biss als Kohlenhydraten, mit mehr Eiweiß als Fett und mehr Genuss als Reue! Ein Must-Try!

Für 2 Personen:

  • 50 g weißes Mandelmus
  • 50 ml Sojacuisine
  • 1/2 Bund Petersilie
  • 160 g Räuchertofu
  • 1 Knoblauchzehen
  • 1 Zwiebel
  • 1/2 Bio-Zitrone
  • 100 g Kamut*-Spaghetti
  • 1 große Zucchini, ca. 400 g
  • 2 El Rapskernöl
  • Salz

Mandelmus mit Sojacuisine und 240 ml Wasser verrühren.
Petersilie waschen, trocken schütteln, die Blätter abzupfen und klein hacken.
Räuchertofu in kleine Würfel schneiden. Knoblauch und Zwiebel abziehen und würfeln.
Zitrone heiß abspülen, trocknen und Schale fein abreiben. Ca 1 Tl Saft auspressen.
In einer Pfanne Rapskernöl erhitzen und den Räuchertofu von allen Seiten ca. 3 Minuten anbraten. Knoblauch und Zwiebel dazugeben und weitere 3 Minuten mitdünsten. Mandelmus-Sahne-Mischung, Petersilie, Zitronensaft und Zitronenschale hinzugeben und gut mit Salz würzen. Das Ganze kurz aufkochen und eindicken lassen.
Pasta nach Packungsanweisung al dente (bissfest) kochen.
Zucchini waschen und mit einem Julienne- oder Spiralschneider zu „Spaghetti“ schneiden.
Pasta abgießen, mit der Carbonara Sauce vermengen und Zucchini unterheben. Auf Tellern anrichten und optional noch mit etwas Olivenöl beträufeln.

* Kamut ist der uralte Vorfahre unseres modernen Weizens, gehört also zu den sogenannten Ur-Getreiden, die schon vor etwa 6.000 Jahren für das tägliche Brot sorgten. Kamut enthält bis zu 40 % mehr Proteine und auch bei den Mineralstoffen kann Kamut Punkte sammeln, denn das Getreide bringt einen bis zu 35 % höheren Anteil an Magnesium und Zink. Hinzu kommen beachtliche Mengen an B-Vitaminen und Vitamin E. UND: Kamut-Pasta schmeckt nicht nach „gesund“ (wie z.B. Vollkorn-Spaghetti) sondern so wie Pasta schmecken soll: lecker!