Das Erd-Element in unserer Gesundheit

Warum die Pflege unserer Mitte so wichtig ist

Der Aufbau und die Pflege der „Energie der Mitte“ ist einer der wichtigsten Prinzipien in der TCM. Denn eine starke Mitte entspricht nach fernöstlichem Verständnis nicht nur einem gut funktionierenden Verdauungssystem, sondern legt auch den Grundstein für ein gesundes Gefühlsleben. Sie trägt dazu bei, dass wir uns gut geerdet und ausgeglichen fühlen, Vertrauen in uns selbst und in das Leben haben, unsere Bedürfnisse wahrnehmen können und die richtige Balance von Geben und Nehmen finden.

Der Ausdruck „in seiner Mitte sein” steht für das Ausleben dieser vollen (körperlichen und psychischen) Lebenskraft. Die Erde steht im System der 5 Elemente im Zentrum und vermag es, alle anderen Elemente und zugehörigen Organe mit auszurichten. Sie steht somit an einem „magischen“ Punkt, einem Platz, der eine besondere Wirkung auf uns als Mensch und auf das ganze System ausübt. Ist unsere Erde ausgeglichen, dann sind wir in unserer Mitte, dann ist alles ist gut, dann sind wir im Gleichgewicht. Bedeutet also: Erde gut, alles gut!

Die Verdauung befindet sich in unserer Körpermitte und wird deshalb auch dem Erd-Element zugeordnet. Milz und Magen haben in erster Linie die Aufgabe im Körper, das Essen aufzunehmen, zu verarbeiten und dem Körper das Qi aus der Nahrung zur Verfügung zu stellen. Der Magen hat die Aufgabe, Nahrungsmittel aufzunehmen, die verschiedenen Nährstoffe zu identifizieren und dann an die Milz weiterzuleiten. Die Hauptaufgabe der Milz besteht darin feste und flüssige Nahrung in Qi und Blut umzuwandeln. Nach Abschluss dieser Umwandlung leitet die Milz das Qi und Blut in den gesamten Körper. Nur wenn Magen und Milz gut funktionieren, bekommen wir die Nährstoffe, die wir brauchen, um Körper, Geist und Seele zu stärken.

Magen und Milz sind empfindliche Organe, da sie durch das Essen und Trinken unmittelbar mit der Außenwelt in Verbindung stehen. Wir nehmen die beiden Organe ständig in Anspruch und gehen nicht immer weise mit ihnen um. Ungesunde Ernährung – zu viel Zucker, denaturierte Nahrungsmittel, zu kaltes und zu trockenes Essen, nicht saisonale Zutaten und nicht zu unserem Typ passende Ernährung – schadet der Milz und führt zu Verdauungsstörungen. Blähungen, Verstopfung, Durchfall, zu weicher Stuhl sind eindeutige Zeichen einer einer schwachen Mitte, aber auch Appetitmangel, Übelkeit und wechselnde Stühle (mal Durchfall, mal Verstopfung oder eines der beiden) deuten auf eine Schwäche im Erd-Element hin.
Eine schwache Verdauung kann aber auch zu Untergewicht führen. In diesem Fall können Magen und Milz nicht genug aus dem Essen herausholen, um den Körper zu nähren. Ein Energiemangel ist ebenfalls Folge einer schwachen Verdauung – wenn du öfters krank wirst, oder dich ständig müde und erschöpft fühlst, mit nebeligem Kopf aufstehst, sind das alles Zeichen, dass deine Mitte aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Zudem kann es sein, dass die schwache Verdauung wenig körperliche Anzeichen macht, du aber emotional labil bist, viel grübelst oder dir viele Sorgen machst.

Wo auch immer deine Wehwehchen sitzen, du solltest deine Mitte stärken und ins Gleichgewicht bringen. Heilsam für die Organe der Mitte ist der natürlich süße Geschmack (im Sinne von Getreide, reifes Obst, Gemüse wie Karotten, Fenchel, Kürbis, Süßkartoffel, …) alles was bei langem Kauen leicht süßlich schmeckt, viele Zutaten die zur jetzigen Jahreszeit reif werden, sowie körperliche Berührungen und Massagen, Gartenarbeit und Singen.

Die TCM kennt darüber hinaus viele gute Methoden, um die Verdauung zu verbessern und am allereinfachsten geht das tatsächlich über die Ernährung. Wie das geht, kannst du in meinem Blog-Artikel „Achte auf deine Verdauung!“ nachlesen. Du findest ihn >>HIER.