TCM Küchenkräuter

Frische Kräuter aus Sicht der TCM

29. März 2023

Jetzt ist die Zeit für frische Kräuter!

 

Der Frühling wird in der TCM dem Holz-Element zugeordnet. Holz steht für Schaffenskraft und aufsteigende Energie und das ihm zugeordnete Organ ist die Leber. Ist unser Holz-Element ausgeglichen, sorgt es für Schaffenskraft und Tatendrang – ist es unausgeglichen, kann es zu körperlicher und emotionaler Anspannung kommen, zu Muskelverspannungen und Kopfschmerzen, ebenso wie zu einem generellen Gefühl von zu viel (An-)Spannung und Druck.

 

Um die Energie des Holz-Elements durch die Ernährung zu unterstützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Verwende jetzt vermehrt grüne Gemüsesorten. Grün ist die Farbe des Frühlings und darf sich in deinem Speiseplan mit grünem Blattgemüse (wie Brokkoli, Spinat, Mangold oder Pak Choi) wiederfinden.
  • Integriere saure Akzente in deine Ernährung. Sauer macht lustig und erfreut die Leber – aber bitte nur in Maßen, wie zum Beispiel ein Spritzer Zitrone im Wasser am Morgen, ein Klecks Joghurt in Soßen oder zu gekochtem Gemüse, etwas Essig (vorzugsweise Gen mai su) in einem Salatdressing.
  • Verwende so oft wie möglich frische Kräuter. Aus Sicht der TCM stärken alle frischen, grünen Kräuter dein Blut und ganz besonders die Leber und die Gallenblase. Und durch ihren schnellen Wuchs nach oben Richtung Sonne, Licht und Himmel schenken sie dir so auch ganz viel von der aufsteigenden Frühlingsenergie 🌱

 

 

Die Wirkung von Küchenkräutern nach TCM:

 

Basilikum

Basilikum regt den Fluss des Leber-Qi an und trocknet Schleim (Tan) in der Lunge und in den Verdauungsorganen. Sein Geschmack ist bitter und scharf, wodurch seine thermische Wirkung leicht wärmend ist.

Basilikum ist gut bei innerer Anspannung, Frust, Regelschmerzen, Kopfschmerzen, Wetterfühligkeit und wirkt gegen Blähungen.

 

Dill

Dill fördert die Durchblutung und wirkt appetitanregend. Sein Geschmack ist sauer und bitter, wodurch er leicht wärmend wirkt und gut bei Blähungen und Völlegefühl eingesetzt werden kann.

 

Kresse

Kresse fördert den Leber-Qi-Fluss und kühlt Bluthitze (z.B. bei Kopfschmerzen und Akne). Bei Hitzesymptomen kannst du es auch mit Brunnenkresse versuchen, die noch kühlender auf das Blut wirkt als Kresse.

 

Minze

Minze regt den Leber-Qi-Fluss an (z.B. bei Menstruationsbeschwerden und Blähungen) und wirkt kühlend, weswegen Minze-Tee so gerne in heißen Ländern getrunken wird. Achtung bei Kältesymptomatik wie kalten Händen und kalten Füßen oder geruchslosem, wässrigen Durchfall.

 

Petersilie

Petersilie stärkt die Nieren und wirkt harntreibend, kann also gut bei Blasenentzündungen und Wasseransammlungen (Ödemen) eingesetzt werden. Außerdem fördert Petersilie den Leber-Qi-Fluss, wirkt Blähungen entgegen und fördert die Fettverdauung.

Petersilie hat einen sauren, leicht scharfen Geschmack wodurch es eine erwärmende Wirkung hat.

Achtung bitte in der Stillzeit, denn zu viel Petersilie kann die Bildung von Muttermilch vermindern.

 

Rosmarin

Rosmarin schmeckt bitter und etwas auch scharf, wodurch seine Thermik wärmend ist. Somit wirkt er innerer Kälte entgegen. Außerdem wirkt er durchblutungsfördernd (gut bei niedrigem Blutdruck) und krampflösend, und unterstützt bei der Fettverdauung.

 

Salbei

Salbei stärkt die Lunge (weswegen es so gerne bei Halsschmerzen eingesetzt wird) und wirkt schweißhemmend (gut bei Nachtschweiß). Seine thermische Wirkung ist kühlend.

Achtung in der Stillzeit, denn auch Salbeitee kann die Muttermilch vermindern.

 

Schnittlauch

Schnittlauch gehört zur Lauchfamilie und ähnlich wie seine Verwandten Lauch und Knoblauch hat er einen scharfen Geschmack und wärmend. Somit eignet er sich gut bei innerer Kälte und kalten Füßen, sowie bei Erkältungskrankheiten im Anfangsstadium (solange einem noch kalt ist). Weniger gut ist er deshalb auch bei bestehender Hitzesymptomatik wie Neurodermitits, Augenentzündung oder Gastritis.

Ähnlich wie Schnittlauch wirkt übrigens auch Bärlauch.

 

Thymian

Thymian schmeckt bitter, leicht scharf und wirkt ebenfalls wärmend. Er hilft bei Feuchtigkeit und Kälte, wirkt krampflösend und entschleimend (z.B. bei Husten mit schwer abzuhustendem Sekret), stärkt die Abwehrkraft und die Libido (sexuelle Lust)

 

Quellen für die Wirkungen der Kräuter:

Bengt Jacoby, Gesünder leben mit den fünf Elementen; Barbara Temelie, Mit der Fünf-Elemente-Ernährung zur Wohlfühlfigur, Website heilkraeuter.de.

 

Im getrockneten Zustand werden Kräuter übrigens wärmender und stärken mehr die Verdauung als das Blut. Die Wirkung von 10 beliebten Gewürzen aus Sicht der TCM findest du >>HIER.

 

Und noch ein Tipp, um nicht nur im Frühling von frischen Kräutern zu profitieren.

Züchte ganz einfach Microgreens und verwende sie als Topping für deine Speisen.

Microgreens

  • stecken voller Nährstoffe, was sie zum Yang-Tonikum macht,
  • verbrauchen weniger Verdauungsenergie,
  • durch die enthaltenen Bitterstoffe und ätherischen Öle unterstützen sie die Verdauung und
  • ihr leicht scharfer Geschmack bringt das Leber-Qi wieder in den Fluss.

 

Ich züchte das ganze Jahr über Microgreens und Sprossen von Heimgart, schau mal >>HIER vorbei, wenn es dich interessiert.