Morgenritual

Mein Morgenritual, um jeden Tag frisch in den Tag zu starten

10. März 2019

Nachdem ich auf Instagram einen Post zu meinem morgendlichen Lauf gepostet hatte, habe ich viele Anfragen zu meiner morgendlichen Routine erhalten. Und da das Thema gerade so schön in’s Holz-Element passt, schreibe ich nun gerne einen Artikel dazu mit meinem morgendlichen Top 5 🙂

1. Zungenschaben & Ölziehen

Als ich 2007 mein erstes Yoga Teachertraining gemacht habe, wurde uns das Zungenschaben beigebracht und das mache ich seitdem jeden Morgen.

Ursprünglich kommt das Zungenschaben aus dem Ayurveda und soll Bakterien und Giftstoffe aus dem Körper entfernen, die der Körper im Verlauf der Nacht auf der Zunge ausgelagert hat. Außerdem öffnet das Schaben die Zellen, lässt die Geschmacksnerven besser arbeiten und sorgt somit auch noch dafür, dass die Verdauung angeregt wird.

Direkt nach dem Zungenschaben ziehe ich Öl, denn auch das ist eine unkomplizierte Methode zur täglichen Entgiftung. Besonders positiv wirkt sich das Ölziehen auf die Zahn- und Mundgesundheit aus – es hilft gegen Zahnfleischbluten und Mundgeruch, verringert Zahnbelag, bekämpft Karies und lässt Zähne wieder weiß werden. Dazu wird etwas Öl mehrere Minuten lang im Mund hin- und herbewegt und anschließend ausgespuckt. Das kann am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig sein und da hilft es, wenn man ein Öl hat, das man einigermaßen lecker findet. Ich habe nach einigem Ausprobieren ein Öl gefunden, das aus einer Kombination kalt gepresster Minze- und Eukalyptus-Ölen und Kurkuma besteht, was nicht nur für frischen Atem sorgt, sondern auch die entgiftende Wirkung unterstützt.

Zungenschaben & Ölziehen ist also mein kleiner Detox-Kickstart in den Tag.

2. Warmes Zitronenwasser

Direkt im Anschluss an das Ölziehen trinke ich heißes Zitronenwasser. Dazu nehme ich Wasser, dass ich schon vor dem Ölziehen aufgekocht habe, und das inzwischen etwas abgekühlt ist, und füge 1-2 Tropen ätherisches Zitronenöl hinzu. Das warme Wasser hydriert den Körper nach der Nacht, was allein schon wie ein richtiger Frische- und Energiekick wirkt. In Kombination mit Zitrone regt es außerdem die Verdauung an und unterstützt die Leber, Giftstoffe freizusetzen. Und seitdem ich weiß, dass frischer Zitronensaft den Zahnschmelz angreift, nehme ich ätherisches Zitronenöl dafür.

Erst hiernach putze ich mir die Zähne.

3. Laufen

Ich bin grundsätzlich jemand, der morgens gut aus dem Bett kommt, trotzdem war die Einschulung meines Sohnes im letzten September eine Herausforderung für mich. Denn eine Stunde früher als gewohnt aufzustehen, bedeutet leider nicht automatisch, dass ich so vernünftig wäre auch eine Stunde früher schlafen zu gehen… Und so war ich schon nach den ersten paar Wochen Schule konstant übermüdet & überlaunig. Bis ich auf die Idee kam, aus der Not eine Tugend zu machen: Ich machte morgens nur eine Katzenwäsche und stieg dann in meine Sportklamotten, um direkt von der Schule aus loszulaufen und danach warm auf die Yogamatte zu gehen. Geduscht wird dann erst danach. Das schenkt mir nun jeden Morgen 30 Minuten extra Schlaf und bringt mich regelmäßig zum Laufen, worum ich jahrelang bemüht war. Denn dass mir Laufen gut tut, das habe ich immer wieder erfahren – Kreislauf und Stoffwechsel kommen in Schwung, die Haut wird schön durchblutet, die frische Luft versorgt alle Zellen mit Sauerstoff und Energie und die Tageslicht-Dusche treibt die Stimmung in die Höhe. Hallo wach!

4. Yoga

Bevor ich Mama wurde, habe ich in der Regel abends Yoga geübt, doch das passt schon lange nicht mehr in meinen Tagesablauf, weil ich abends oftmals einfach zu müde bin, um mich vom Sofa auf die Matte zu bewegen. Und so habe ich meine Praxis schon vor ein paar Jahren auf morgens verlegt, was mir unheimlich gut tut. Dabei geht es nämlich nicht darum, an herausfordernden Positionen zu arbeiten, sondern vielmehr darum, mich nach der Nacht wieder in alle Richtungen auszudehnen, den ganzen Körper aufmerksam zu spüren und mit bewusster Atmung zu fluten. Je nachdem wie viel Zeit ich habe, kann das nur 10 Minuten dauern oder sich auch gerne bis 30 Minuten oder (wie meistens dann am Wochenende) bis zu einer Stunden ausdehnen.

5. Meditation

Unabhängig davon, wie lange ich auf der Matte war, nehme ich mir 10 Minuten um zu meditieren. Jahrelang habe ich mich damit gestresst regelmäßig zu meditieren, weil ich immer den Anspruch hatte, mindestens 30 Minuten zu sitzen – warum auch immer… Seitdem ich mir dann irgendwann zugestanden habe, dass 10 Minuten jeden Tag so viel besser sind, als 30 Minuten nur 1-2x wöchentlich, hat das tägliche Meditieren an Leichtigkeit und Regelmäßigkeit gewonnen.

Das Meditieren hilft mir von der körperlichen Wahrnehmung in eine geistige – es hilft mir, mich vollständig zu spüren. Zu spüren wie ich mich fühle. Und das mit einem gewissen Abstand, mit einer gewissen Distanz, die mich zum Beobachter macht, ohne mich von den Gefühlen und Gedanken, die ich habe, mitreißen zu lassen. Denn ich lasse mich gerne mitreißen. Manchmal ist das wahnsinnig schön, manchmal ist das wahnsinnig traurig, aber vor allem ist das meistens wahnsinnig anstrengend. Und so über ich mich auf der Matte in Beobachtung, um mich auch außerhalb der Matte immer weniger mit meinen Gedanken und Gefühlen zu identifizieren. Und immer mehr in meiner Mitte anzukommen.

 

Und so bereite ich mir jeden Tag einen guten Start in den Tag. Egal wie der vergangene Tag war und egal, wie ich geschlafen habe – dadurch bekomme ich immer gute Laune und Energie. Also falls Du noch keine Morgenroutine hast, dann schau doch mal wie Du Dir den bestmöglichen Start in den Tag gestalten kannst. Mit Deiner ganz eigenen Morgenroutine. Und wenn Du das tust, dann sei auch geduldig mit Dir – neue Routinen brauchen bis zu 100 Tagen, bis sie sich etabliert haben. Also take your time und bleib – ganz im Sinne des Holz-Elements – flexibel dabei.