Yin nähren

Zeit, dein Yin zu nähren

9. Dezember 2022

Winterzeit ist Yin-Zeit

Schlägt dir das Wetter auch auf das Gemüt? Graue Tage können ganz schön die Stimmung trüben, aber ich finde, wenn wir erkennen, wozu das Wetter bzw. die Natur uns einlädt, ändert das die Sicht. Denn die Zeit des großen Yin ist die Zeit des Rückzugs, in der wir zur Ruhe kommen und verinnerlichen sollen, was das Jahr über gewachsen ist und was uns am Herzen liegt.

Es ist eine Zeit der Kristallisation – ob innen oder außen. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, bilden sich Kristalle. Für den Schnee sind es Wasser und Kälte, für uns sind es Ruhe und Innenschau. Dann formen sich unsere Samen des Jahres zu Kristallen. Und dafür muss die Aktivität und Aufregung des Jahres zur Ruhe kommen. So dass wir uns erholen, unsere Kraftreserven auffüllen und unsere Essenz pflegen können.

Diese Essenz ist ein Teil des Yin und kann sich am besten in dieser Jahreszeit regenerieren.

 

„Im Nichtstun bleibt nichts ungetan“

Sagte Laotse und das passt sehr gut zum Winter. Denn auch in der Natur herrscht gerade Stille und Rückzug, um neue Kräfte für das neue Jahr zu sammeln. Deshalb gehört aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin das Nichts-Tun auch zum Yin. Denn Stille und die Dinge einfach mal sein zu lassen, wie sie sind, das stärkt unser Yin, und damit unsere Substanz, unser Blut, unsere Körpersäfte und unsere Nerven.

 

Das Yin in der TCM

Das Yin steht in der TCM für die Nacht, Stille und das Ausruhen, das Yang für den Tag, Bewegung und das aktive Tun.

Das Yin steht für die Materie im Körper: Blut, Körpersäfte, Knochen, Gewebe… Das Yang steht für das Immaterielle, das, was uns lebendig macht: Qi (Energie), Wärme, Bewegung, Antrieb

Beides brauchen wir!

Aber in unserer westlichen Gesellschaft gibt es ein Übergewicht an Yang, durch Stress, Termindruck, Leistungsdruck, zu viel Arbeit, Social Media, Fernsehen und elektronische Medien…

So kommt unser Yin leicht in den Mangel.

 

Wie du erkennst, dass dein Yin im Mangel ist

  • Trockenheit (trockene Haut, trockener Stuhl/Verstopfung, trockene Lippen, trockener Hals (vor allem nachts)…)
  • Viel Durst und wenig/dunkler Urin
  • leere Hitze (Hitzewallungen, rote Flecken im Gesicht, Nachtschweiß, Neigung zu Entzündungen im Körper…)
  • innere Unruhe (“dünne” Nerven, Nervosität…)
  • Schlafstörungen und intensive Träume
  • Substanzmangel (schlechte Zähne, Osteoporose, Haarausfall, Ergrauen, brüchige Nägel, Abmagerung…)
  • Ohrensausen, Schwindel, Kopfschmerzen

 

Je mehr du davon bei dir erkennst, desto wichtiger ist es für dich, die folgenden Yin-nährenden Gewohnheiten zu integrieren:

  • Iss regelmäßige Mahlzeiten, die dich zufrieden und satt machen. Zu wenig zu essen kostet dich Blut, Körpersäfte und Yin. Dazu gehören auch häufige Diäten oder zu lange Fastenkuren.
  • Integriere Suppen & Eintöpfe: sie bauen kostbare Körpersäfte auf und wirken Trockenheits- wie auch Hitzesymptome entgegen.
  • Würze milder und bevorzuge frische Kräuter und mild wärmende Gewürze wie Kümmel, Koriander, Kreuzkümmel, Kräuter der Provence und Majoran. Scharfe Gewürze trocknen aus, erzeugen Hitze und „verbrennen“ dein Yin.
  • Trinke weniger Kaffee und Schwarztee, dafür mehr Kräutertee und Wasser. Nach TCM wirken Kaffee und Schwarztee sehr trocknend auf unsere guten Körpersäfte und schädigen damit das Yin. Mit einer gewissen Einschränkung gilt das auch für Grünen Tee.
  • Bau ausreichend Pausen im Alltag ein: Einfach mal aus dem Fenster schauen und ein paar Minuten nichts tun – außer schauen eben. Das nimmt den Druck heraus, beruhigt deine Nerven und stärkt dein Yin.
  • Sorge für erholsamen Schlaf: Das Yin erholt sich am besten im Schlaf. Und zwar im Schlaf vor Mitternacht. Deshalb ist eine der besten Methoden, das Yin zu stärken, früher schlafen zu gehen.
  • Integriere yinige Lebensmittel in deinen Speiseplan, siehe unten.
  • Mach Spaziergänge in der Natur und atme dabei bewusst und tief: bis in den Bauch ein und vollständig wieder aus. Versuche dabei, deine Atemzüge etwas länger als sonst zu ziehen.
  • Stell um auf sanfte Sportarten, die deine Kräfte schonen: Der Winter ist die Zeit für Ruhe und Winterschlaf, nicht für Hochleistungssport. Schütze dein Yin und verausgabe dich nicht in dieser Zeit.

 

Nahrungsmittel, die dein Yin nähren

  • Nüsse, Nussmus, Samen
  • Hülsenfrüchte, wie schwarze Bohnen., Adzukibohnen, Mungbohnen, Kichererbsen
  • Butter, Eier, Milch
  • Dinkel, Weizen, Gerste, Bulgur, Couscous, Hirse
  • Gemüsekraftsuppen, Rinderkraftsuppen – in der TCM gelten bereits 3 x 3 EL Fleisch als Medizin und sind stark Yin aufbauend.
  • Suppen und Eintöpfe
  • Kompotte
  • Karotten! Sie gelten als das Ginseng des Westens und sollten regelmäßig, am besten gekocht, gegessen werden.
  • Miso, Algen, Sojasauce, Gomasio
  • Gedünstete Salate
  • Trockenfrüchte (Datteln, Rosinen, Feigen)
  • Safran, Vanille, Kümmel, gemahlener Koriander
  • Stein,- Meer- oder Ur-Salz (in Maßen)
  • Weizenbier, in Maßen und gerne alkoholfrei 🙂 

 

Wenn du dir individuelle Unterstützung für deine Ernährung wünschst, dann vereinbare ein kostenloses Erstgespräch mit mir und lass uns schauen, wie ich dich unterstützen kann. >>HIER geht’s zur Terminvereinbarung. Ich freu mich auf dich!